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Rekordhoch: So viel verdient der Staat am Strom

Strompreis: Der Anteil an staatlichen Abgaben und Steuern steigt weiter.Das ist ein neuer Rekord: 52 Prozent des Strompreises gehen allein für Steuern und staatliche Abgaben drauf. Steigt der Strompreis nun noch stärker an?

Noch nie zuvor war die Summe der Abgaben und Steuern am Strompreis so hoch. Ein durchschnittlicher 3-Personen-Haushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden bezahlt inzwischen etwa 85 Euro im Monat für Strom, etwa 1 Prozent mehr als 2013. Ganze 45 Euro davon entfallen nur auf Steuern und Abgaben, wie eine kürzlich veröffentlichte Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ergab.

Strompreis steigt weiter

Die Untersuchung zeigt, dass der Anteil an staatlichen Abgaben und Steuern im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen ist, insbesondere die EEG-Umlage zur Förderung Erneuerbarer Energien. Der Strompreis insgesamt stieg jedoch "nur" um etwa 1 Prozent. Dies liegt daran, dass die Großhandelspreise für Elektrizität gefallen sind und die Unternehmen der Energiewirtschaft dadurch den Anstieg des Gesamtstrompreises kompensieren konnten.

Teure EEG-Umlage

Ein deutscher Durchschnittshaushalt muss aktuell allein 18 Euro monatlich für die EEG-Umlage zahlen. Im vergangenen Jahr waren es 13 Euro monatlich – ein deutlicher Anstieg also. Mittlerweile mach die EEG-Umlage allein mehr als 20 Prozent des Strompreises aus und ist somit noch vor der Mehrwertsteuer der größte staatlich verursachte Kostenblock beim Strompreis. Mittlerweile zahlen deutsche Stromkunden für die Kilowattstunde durchschnittlich 29,13 Cent und damit 70 Prozent mehr als kurz nach dem Beginn der Strommarktliberalisierung 1998 (14 Cent). Die Energieversorger, die die Kosten für Stromerzeugung, -transport und -vertrieb berechnen, sind jedoch nur 7 Prozent teuer als vor 16 Jahren. Die Hauptschuld am teuren Strom liegt beim Staat, dessen Steuern, Abgaben und Umlagen sich im Vergleich zu 1998 um über 260 Prozent verteuerten.

Wird der Strom noch teurer?

Nun fragen sich natürlich viele Verbraucher, ob das so weiter geht. Der Strompreis könnte sinken, weil die Großhandelspreise seit einiger Zeit fallen, doch stattdessen steigt er immer weiter an, weil der Staat kräftig zulangt. Leider ist nicht absehbar, dass die Last an staatlichen Abgaben und Steuern bald sinken wird, trotz der geplanten EEG-Reform. Dem Stromkunden bleibt somit nicht anderes übrig, als seinen Stromverbrauch im Auge zu behalten und Stromspartipps zu befolgen. Regelmäßig sollten Kunden zudem ihren Stromversorger mit anderen Anbietern vergleichen und bei einem guten Angebot zu einem neuen Energieversorger wechseln, um ihren Geldbeutel etwas zu schonen.