Strompreisbremse 2023 - Rückblick auf die Ersparnis

Die Strompreisbremse wurde am 16. Dezember 2022 final beschlossen. Sie war eine Reaktion der Bundesregierung auf die Strompreiserhöhungen im Jahr 2022. Ziel der Strompreisbremse war es, Haushalte und Unternehmen mit einem Verbrauch von bis zu 30.000 kWh pro Jahr zu entlasten. Erfahren Sie im Folgenden, wie die Strompreisbremse wirkte und berechnen Sie Ihre individuelle Ersparnis. Wir zeigen Ihnen außedem, wie Sie Ihre Gesamt-Ersparnis über die Strompreisbremse hinaus erhöhen können.

Funktionsweise der Strompreisbremse:

Die Strompreisbremse funktionierte ähnlich wie die Gaspreisbremse. Der Strompreis setzte sich aus dem Verbrauchspreis je kWh (auch Arbeitspreis genannt) sowie dem monatlichen Grundpreis zusammen. Ab März 2023 wurde der Verbrauchspreis für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs auf 40 Cent pro kWh inklusive Steuern und Abgaben gedeckelt. In der Regel galt hier der Verbrauch des Jahres 2021. Für jede Kilowattstunde, die darüber hinaus verbraucht wurde, zahlte der Verbraucher den vertraglich vereinbarten Verbrauchspreis. Die Differenz zwischen Vertragspreis und gedeckeltem Preis bezahlte der Staat an den Anbieter. Am monatlichen Grundpreis änderte sich durch die Strompreisbremse nichts.

Für die Monate Januar und Februar 2023 galt die Preisbremse rückwirkend. Die Verbraucher hatten die Entlastung für die beiden Monate im März 2023 mit ihrer nächsten Stromrechnung erhalten und profitierten automatisch von den Entlastungen. Sie mussten nichts dafür tun. Die Entlastung wurde vom Energieversorger direkt mit der Stromrechnung verrechnet.

Rechner: So berechnen Sie Ihre individuelle Ersparnis

Unser Strompreisbremsenrechner verrät Ihnen, wie hoch Ihre individuelle Gesamtersparnis ausgefallen wäre. Geben Sie bitte einfach Ihren aktuellen Verbrauchspreis laut Vertrag, Ihren bisherigen Stromverbrauch pro Jahr sowie Ihren geschätzten Verbrauch für 2023 an. Wenn es Ihnen schwerfällt den Verbrauch in kWh für dieses Jahr zu schätzen, können Sie auch im Feld darunter angeben, um wie viel Prozent Sie Ihren Verbrauch senken können. Testen Sie ruhig verschiedene Werte aus, um zu sehen, wie sich die Ersparnis verändert.

Liegt Ihr Verbrauchspreis unter 40 Cent, dann würde die Strompreisbremse nicht greifen. Sie können dennoch unseren Rechner nutzen, um Ihre Ersparnis durch Verbrauchssenkung zu errechnen. Bedenken Sie bitte außerdem, dass die Strompreisbremse in der Form nur für einen Verbrauch bis 30.000 kWh entlastete. Bei einem höheren Verbrauch wird der Arbeitspreis nicht auf 40, sondern auf 13ct/kWh gedeckelt, jedoch vor Steuern und weiteren Abgaben, wie z.B. Netzentgelten.

Wie stark Sie von der Strompreisbremse hätten profitieren köbbeb, ist abhängig von Ihrem Vertragspreis und dem Verbrauch sowie der Möglichkeit im kommenden Jahr Strom zu sparen. Sie sparen umso mehr mit der Preisbremse, je höher Ihr Arbeitspreis ist und je stärker Sie Ihren Verbrauch senken können. Die folgende Tabelle zeigt eine Beispielrechnung für eine vierköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 4.500 kWh Strom:

Beispiel: 4-köpfige Familie mit Jahresverbrauch von 4.500 kWh Strom.

Wie Sie anhand der Tabelle sehen können, wird Strom für die vierköpfige Familie im Vergleich zum Vorjahresverbrauch im Jahr 2023 teurer. Die Strompreisbremse federte jedoch den extremen Preisanstieg ab. Anstatt nach dem Preisanstieg jährlich 900€ mehr zu zahlen, steigen ihre jährliche Kosten „nur“ um 540€. Sie spart demnach mit der Preisbremse 360€. Sie können die Werte auch in unserem Strompreisbremsenrechner geben und nachrechnen.

Bedenken Sie bitte unbedingt, dass Sie für alles was Sie 2023 über dem 80% Kontingent an Strom verbrauchten, den vertraglich vereinbarten Arbeitspreis bezahlen. In unserem Beispiel 50 Cent pro Kilowattstunde. Sollte sich der Verbrauch der Familie 2023 erhöhen, weil beispielsweise ein weiteres Familienmitglied hinzukommt, dann zahlen sie für 40 Prozent Ihres Stromverbrauchs den hohen Arbeitspreis. Für die Familie bedeutet das dann jährliche Kosten in Höhe von 2.340€.

Tipp: Wenn Sie also bereits wissen, dass sich Ihr Verbrauch im nächsten Jahr erhöht oder Sie die 20% nicht einsparen können, dann empfehlen wir Ihnen unbedingt den Arbeitspreis so gering wie möglich zu halten. Nutzen Sie unseren Stromvergleich um die Preise verschiedener Anbieter zu vergleichen und wechseln sie gegebenenfalls zu einem günstigeren Anbieter. Spätestens, wenn die Strompreisbremse ausläuft, ist es wichtig einen günstigen Stromvertrag zu haben. Denn dann bezahlen Sie für jede verbrauchte Kilowattstunde wieder den regulären Vertragspreis.

Strom sparen lohnte sich zu Strompreisbremse weiterhin

Da nur 80% des bisherigen Verbrauchs subventioniert wurde, war weiterhin ein Anreiz gegeben zusätzlich Strom einzusparen. Denn Sie bezahlen die restlichen 20% zu dem höheren Strompreis im Voraus. Verbrauchten Sie also weniger als die Prognose vorausgesagt hat, bekamen Sie am Ende des Jahres im Rahmen der Abrechnung zusätzlich Geld zurück.

Nehmen wir wieder das Beispiel der vierköpfigen Familie: Hat die Familie 20% des Stroms eingespart, hätte sie am Jahresende 450€ zurückbekommen können, bei 30% sogar 675€. Das heißt sie würde bei einer 30%-igen Einsparung letztendlich sogar weniger bezahlen als vor dem Preisanstieg.

Die folgende Tabelle zeigt, wie viel eine vierköpfige Familie in der Jahresabrechnung 2023 rückerstattet bekam, wenn Sie Strom einsparte:

Ausgangslage: 4-köpfige Familie mit Jahresverbrauch von 4.500 kWh Strom bei 0% Einsparung

Als Verbraucher konnten Sie allerdings nur bis zu dem Punkt einsparen, an dem Sie überhaupt nichts mehr für Ihre Energie bezahlen müssen. Eine Auszahlung über die Rückzahlung der Abschläge hinaus war ausgeschlossen.

Gesetzliche Nachbesserungen

Die Bundesregierung nahm im Laufe des Jahres Anpassungen an der Strompreisbremse vor. Ziel war es, bestehende Regelungen klarzustellen, Regelungslücken zu schließen und die Durchführung der Preisbremse zu gewährleisten.

Änderungen ab dem 02.08.2023

• Höhere Boni: Wenn der Arbeitspreis dauerhaft unter der Strompreisbremse lag, gab es keine Beschränkungen bei den Wechselprämien mehr.
• Transparenz: Energieversorgungsunternehmen waren verpflichtet, ihre Kunden transparenter über die Entlastungsbeiträge zu informieren und darauf hinzuweisen, dass sich ein Strompreisvergleich lohnt.
• Wallboxen und Wärmepumpen: Besitzer von Wärmepumpen und Wallboxen konnten ihre Jahresverbrauchsprognose auch unterjährig anpassen.

Mehr Informationen zu den Änderungen, finden Sie in unserem News-Beitrag >>